Mentor

Mit dem Wort Mentor wird jetzt ein „erfahrener Ratgeber“ bezeichnet, der einem Neuling in ganz gleich welcher Disziplin zu Seite steht, um ihm grobe Fehler zu ersparen. Zurück geht dieser Begriff auf einen in der Odyssee erwähnten Freund des Protagonisten namens Mentor. In diesen verwandelte sich die Göttin Athene, um den Odysseussohn Telemachos auf der Suche nach seinem Vater zu beschützen. Diese schützende Funktion des Älteren und seine freundschaftliche Vertrautheit sind auch die Ausgangspunkte für die jetzige Verwendung des Begriffes. Der französische Schriftsteller Fénelon schrieb den Roman Aventures de Télémaque, durch den Mentor vom reinen Namen zum übertragen gebrauchten Begriff wurde. Das über das Französische aus dem Griechischen entlehnte Wort mit der Ursprungsbedeutung „Denker“ ist wegen seiner indogermanischen Wurzel *men– „denken“ mit einer Reihe anderer Wörter aus verschiedenen Sprachen verwandt, so etwa mit germanisch mania „Manie, Raserei“ oder lateinisch monere „mahnen, erinnern“.