Land

das Wort geht über mittelhochdeutschvlant, althochdeutsch lant auf germanisch *landa „Land“ zurück; schwedisch linda „Brachfeld“ und die aussergermanischen Formen russisch ljadá „Rodeland“ und tschechisch lada „Brache“ weisen auf eine Ausgangsbedeutung „Brachland, Rodungsland; offenes Feld“ hin und so kann ein Anschluss an die indogermanisch Wurzel *lem „brechen“ angenommen werden; die ursprüngliche Bedeutung entwickelte sich bereits zur Zeit der Germanen zu „Staatsgebiet, Hoheitsgebiet“ und schließlich zur Bezeichnung des Gegensatzes von Wasser; die Ableitung landen bezieht sich auf eben diesen Gegensatz und bedeutet „an Land kommen“; das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert bezeugt und verdrängte länden in derselben Bedeutung; die Zusammensetzung Landsknecht entwickelte sich aus dem Wort Lanzknecht und bezeichnet seit dem 15. Jahrhundert einen kaiserlichen Söldner; der Ausdruck Landstreicher bezieht sich auf streichen im Sinne von „umherziehen, umherstreifen“, meint also „jemanden, der durchs Land zieht“; der Landtag ist heute die politische Vertretung eines Bundeslandes; die Bezeichnung geht auf mittelhochdeutsch lanttac zurück und war ursprünglich die „Einberufung zum Landgericht“.