Bei vielen Erfindungen, die die Zivilisationsgesellschaft für sich nutzt, liegen die Wurzeln im militärischen Bereich – das Internet (abgekürzt aus englisch international network „internationales Netzwerk“) macht da keine Ausnahme. Im Jahre 1957 war das Verteidigungsministerium der USA so von den weltraumtechnischen Fortschritten der Sowjetunion geschockt, dass man das ARPA (Advanced Research Projects Agency) ins Leben rief, um wieder führend in der Weltraumforschung zu werden. Eine Abteilung des ARPA, die die Nutzbarkeit von Computern im Rahmen der militärischen Forschung untersuchte, wurde 1962 von Joseph Carl Robnett Licklider übernommen, der im Computer nicht nur eine Rechenmaschine, sondern ein Kommunikationsmedium sah und ein Intergalactic Network, eine Art Onlineforschungsgemeinschaft, schaffen wollte. 1969 entstand das Arpanet, ein Zusammenschluss mehrerer Computer an unterschiedlichen Standorten. 1972 schuf Ray Tomlinson die E–Mail, die 1973 bereits drei Viertel des Datenverkehrs ausmachte. 1974 war erstmals vom Internet die Rede. 1983 waren 400, 1987 bereits 27.000 Rechner an das Arpanet angeschlossen. Als das militärische Arpanet 1990 eingestellt wurde, übernahmen andere die Idee der Vernetzung, so entstand 1991 das World Wide Web (WWW) im Europäischen Kernforschungslabor CERN. Im Jahr 1993 setzte man die WWW–Software auch außerhalb des CERN ein. Im Oktober 1993 gab es etwa 500 Webserver weltweit, 1994 waren bereits rund drei Millionen Rechner mit dem Internet verbunden – und die Zahl steigt täglich weiter.
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